Der Tradition verpflichtet - die Zukunft im Blick
Fenster gibt es schon seit der Antike, aber größere Fensterhersteller, die ihre Produkte über Händlerorganisationen vertreiben, gibt es noch nicht sehr lange. Bis in die 60er Jahre hinein wurden Fenster fast ausschließlich in handwerklich geprägten Betrieben hergestellt. Der Konzentrationsprozess ist auch jetzt noch in vollem Gang.
In 1984 übernahm die Familie Struth die Schweikhard GmbH in Ingelheim. Die Firma war aus einer Wagnerei hervorgegangen und produzierte Kunststoff-Fenster, die unter eigener Regie im Rhein-Main-Gebiet eingebaut wurden. Geschäftsführer wurde der Oxford-Absolvent Dr. Fritz Struth. Ziel war die Umstrukturierung des Unternehmens von einem regionalen Direktvermarkter in einen überregional tätigen Fensterhersteller mit eigenem Händlernetz. Der Markenname PaX stand von Anfang an für diesen neuen Weg.
PaX war 1989 eines der ersten Unternehmen, das Fenster „am Band“ herstellte „Wir haben damals die Serienfertigung an einer langen Produktionslinie eingeführt, unterstützt durch computergesteuerte Maschinen. Es gab ja keinen Grund, warum das nicht funktionieren sollte“, erinnerte sich Dr. Struth an die ersten Versuche mit den neuen Produktionsmethoden. 1989 baute PaX in Hermeskeil bei Trier eine industrielle Fensterfertigung in einem neuen Werk auf. Das Projekt stieß auf Skepsis bei erfahrenen Fachleuten. Fenster seien Unikate, eine Herstellung am Band deswegen unmöglich. Doch weil PaX von Anfang an auf Computer bei der Fertigung setzte, war die individuelle „Maßanfertigung“ am Band machbar – und sorgte für einen Veränderungsprozess, der in der Branche zahlreiche Impulse setzte.
Vernetztes Unternehmen
Technologie spielt bei PaX bis heute eine große Rolle. Die mittlerweile vier Produktionsstandorte in ganz Deutschland sind von je her untereinander und mit der Zentrale in Ingelheim vernetzt. Seit 2008 setzt PaX ein neues webbasiertes Enterprise Resource Planning-System (ERP-System) ein, das nicht nur die Prozesse im Unternehmen steuert, sondern erstmals den Händlerkunden die Möglichkeit gibt, ihre individuellen Angebote und Bestellungen-Online zu erstellen. Die Migration ins Cloud-Computing hat sich sehr bewährt und PaX einen erheblichen Wettbewerbsvorteil verschafft.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands setzte PaX mit dem Aufbau des Werkes in Rositz bei Leipzig die Expansion fort. PaX kaufte eine ehemalige Zuckerfabrik und baute das Gelände zu einem modernen Produktionsstandort um. Weil der Fensterbauer dabei konsequent auf Denkmalschutz setzte, entstand aus dem Industriedenkmal ein Kleinod. 1995 erhielt PaX dafür den Denkmalschutz-Preis des Landes Thüringen.
Expertise von PaX ist gefragt
Die Kompetenz in Sachen Denkmalschutz ist bei PaX kein Zufall. 1994 kaufte PaX in Bad Lausick eine Holzfenster-Fabrik. Unter dem Namen PaX Classic vertreibt PaX seither hochwertige Holzfenster, die bei anspruchsvollen Projekten eingesetzt werden, bei denen Denkmalschützer strenge Vorgaben machen. In diesem komplizierten Marktsegment hat PaX inzwischen eine führende Position für sich erobert. Bei zahllosen Bauprojekten mit Denkmalschutzauflagen ist die Expertise von PaX Classic gefragt.
Holzfenster liegen wegen des natürlichen Werkstoffes bei den Verbrauchern im Trend. 2002 übernahm PaX daher die Firma Optima im bayerischen Vestenbergsgreuth, um sich vor allem auf dem Gebiet der Holz-Aluminium-Fenster zu verstärken. Diese Kombination aus zwei Werkstoffen strahlt innen die behagliche Wärme edler Hölzer aus und schützt außen durch wetterfestes Aluminium.
Wichtiges Ausstattungsmerkmal von PaX-Fenstern sind spezielle Bauteile zur Einbruchhemmung: Seit 1989 stellt PaX Sicherheitsfenster her. Im Jahr 1995 wurde im Werk Hermeskeil die erste Serienproduktion für nach Norm geprüfte Sicherheitsfenster in Betrieb genommen. Einbruchhemmende Fenster von PaX, mit für PaX patentierten Bauteilen, werden seitdem unter dem Markennamen PaXsecura vertrieben. Damit erschloss sich das Unternehmen ein völlig neues Marktsegment. Bis heute ist PaX bei einbruchhemmenden Fenstern Marktführer.
Auswahl sprengt jeden Katalog
In den Werken Bad Lausick und Rositz produziert PaX ebenfalls hochwertige Haustüren aus den Rahmenmaterialien Holz, Holz-Aluminium, Aluminium und Kunststoff – ausgestattet für die verschiedensten Funktionen wie Wärmedämmung, Einbruchhemmung oder Barrierefreiheit. Mit mehr als 800 Türfüllungen und hunderten Farben ist die Auswahl so groß, dass PaX im Internet einen Haustürplaner anbietet, um das komplette Sortiment abbilden zu können. Mit einem klassischen Katalog wäre das nicht zu leisten.
Präzision und hohe Verarbeitungsstandards spielen bei PaX seit jeher eine große Rolle. Durch die computergesteuerte Produktion sind Fertigungstoleranzen besonders gering. PaX bedient deswegen vor allem Kundenwünsche nach hochwertigen Fenstern. Dabei gelingt dem Unternehmen ein besonderer Spagat: Bei PaX ist jedes Fenster ein Unikat, und trotzdem produziert das Unternehmen effizient am Band.
Nicht einbauen, sondern nahtlos integrieren
Die Produkte von PaX sind komplex, deswegen ist die richtige Beratung der Kunden wichtig. Fenster sind zu einem entscheidenden Bauteil eines Hauses geworden, das zusammen mit der Fassadendämmung und der Lüftung im System funktionieren muss. Eine Hausautomation und Alarmanlagen müssen ebenfalls nahtlos integrierbar sein. Deswegen stellt PaX an sein Händlernetz hohe Anforderungen und sorgt für Schulungen, in denen Technik und der Umgang mit Kunden gleichermaßen thematisiert werden.
Die Bedeutung von Fenstern wird in der Zukunft weiter wachsen. Viele Bestandsimmobilien erfüllen nicht die modernen Anforderungen an den Umweltschutz. Fenster sind dabei ein ganz wichtiger Baustein der energieeffizienten Sanierung von Immobilien. PaX ist in diesem Bereich bestens aufgestellt, davon zeugt auch das „Öko Trend“-Zertifikat, mit dem PaX im Jahr 2010 ausgezeichnet wurde. Eine weitere Herausforderung für PaX ist das Internet. Bereits jetzt betreibt das Unternehmen unter pax.de eine umfangreiche Website und versorgt rund 200 Händlerseiten mit Inhalten. Diesen Vertriebsweg wird PaX weiter ausbauen.
PaX ist fit für die Zukunft
An Visionen mangelt es PaX nicht: Technik und Computer waren schon immer eine treibende Kraft im Unternehmen. Anforderungen der Kunden verlor das Unternehmen dabei nie aus den Augen.
Nach dem plötzlichen Tod des Firmengründers Dr. Fritz Struth im Jahr 2017 übernahm Andreas Kohl die Führung des Unternehmens. Er war bereits 1995 zu PaX gestoßen, 2014 hatte ihn der Aufsichtsrat in den Vorstand berufen. Kontinuität und die Weiterentwicklung der Unternehmensziele als Hersteller von Fenstern und Haustüren mit besonderen Eigenschaften und Ausstattungen sind die Maßstäbe, an denen sich die rund 550 Mitarbeiter von PaX in den sechs Standorten in Deutschland auch in Zukunft orientieren werden.